Die Meuterei auf der Bounty

Ich weiß nicht mehr, wann ich damit angefangen habe, immer mehr Abende und Nächte vor dem Computer zu verbringen und immer höhere Telefonrechnungen zu bezahlen. Das Tor zur Welt der neuen Netze - ein Modem also - hatte ich mir schon vor Jahren gekauft, doch von einer Sucht konnte damals noch nicht die Rede sein. Mein erstes Modem war so langsam, dass selbst die Übertragung einer E-Mail Stunden dauerte. Doch inzwischen habe ich drei Modems verschlissen und kann mit einigem Recht sagen: Ich habe fast alles hinter mir, was man an Abenden und in Nächten vor dem Computer hinter sich bringen kann.

Als ich vor ein paar Jahren mit dem Surfen anfing, war die Suche nach Informationen im Internet ziemlich mühselig. Doch heute ist der komplette Untersuchungsbericht - sagen wir -über den Mord an John F. Kennedy nur wenige Mausclicks entfernt. Und wenn man - wie ich - manche Filme nicht oft genug sehen kann und nach dem 23sten Gucken von "Meuterei auf der Bounty" endlich wissen will, ob die Geschichte von Fletcher Christian und seinen Leuten wahr ist, wird man im Internet fündig.

Auf der Seite http://library.puc.edu/pitcairn ist alles Wissenswerte über das weitere Schicksal der Meuterer nachzulesen. Und bei solchen Erfolgserlebnissen fängt man bald an, nach den krudesten Themen und Begriffen zu suchen. Und je häufiger diese Erfolgserlebnisse werden, desto mehr wächst die Neugier auf alles, was sich mit Computer, Modem, Maus und Co. anstellen lässt. Die Traumfrau finden zum Beispiel.

© Christoph Köster 1999